Xining: Unter Muslimen

In Xining leben 74,04% Han-Chinesen, 16,26% Hui-Chinesen, 5,51% Tibeter und 2,6% Tu-Chinesen. Im Chinesischen wird unterschieden zwischen den Chinesen als Staatsbürger und dem "ethnischen"Chinesen. Die Han-Chinesen stammen von dem Han-Volk/Han-Dynastie ab und die Hui-Chinesen sind Muslime. Die Tu-Chinesen sind eine anerkannte nationale Minderheit, die Anhänger des Lamaismus (tibetischer Buddhismus) sind. Wir entschlossen uns heute morgen die Dongguan Moschee der Hui-Chinesen aufzusuchen. Berit's Papa wollte einen Hut in Tarnfarben aufsetzen. Berit weigerte sich aber ihn mit diesen Großmütterchen Hut mitzunehmen. So musste er auf seine Schildmütze ausweichen. Die Dongguan Moschee ist die viertgrößte Moschee ganz Chinas. Interessant war hier die Kombination in der Gestaltung von chinesischer und muslimischer Architektur. Auch konnten wir einer muslimischer Gebetszereomonie im Freien beiwohnen. Wirklich beeindrucken konnte uns aber Beides nicht. Viel interessanter waren Gespräche mit 2 älteren Moscheegänger, die uns auf Chinesisch ausführlichst etwas erklärten. Wir haben interessiert zugehört, genickt und natürlich nichts verstanden. Beeindruckt sind auch scheinbar die älteren chinesischen Damen und Herrren von unserem älteren Begleiter. Sie mustern ihn nicht mit strengen Blicken wie Berit und Tamás, sondern beginnen an zu strahlen und zu lächeln. Was sie nun wohl schon wieder denken... :) Gegen Nachmittag waren wir in einer kleinen "muslimischen Imbissstube". Bestellung verlief über eine Bildtafel. Das Essen schmeckte vorzüglich. Dazu gab es wie in jedem chinesischen Restaurant kostenlosen grünen Tee beziehungsweise heißes Wasser. Wir waren natürlich wiedermal die gesamte Zeit Mittelpunkt des Restaurants. Mit unserem Stäbchenesskünsten haben wir sie wohl diesmal am meisten beeindruckt. Tamás bekam nach kurzer Zeit zusätzlich einen Suppenlöffel für seine Nudeln gereicht. :-) Später sind wir noch über einen Markt gelaufen. Wir wollten Berits Papa das chinesische Markttreiben zeigen. Dort gibt es allerhand zu kaufen und zu bestaunen. Neben Obst, Gemüse, Fleisch- und Textilwaren, konnte man beobachten wie an den Essensständen verschiedenste Köstlichkeiten zubereitet werden. Kleine und Große lebende aber schon halbtote Fische und andere Meerestiere (Aale, Welse, Krebse, Schildkröten) werden dort leider auch verkauft. Das ist natürlich kein schöner Anblick. Die Chinesen essen alles was schwimmt und fliegt, außer U-Boote und Flugzeuge. Kurz vor dem Marktausgang entdeckten wir eine Uraltchinesin auf einem kleinen Hocker, die selbstgenähte Einlegesohlen für Schuhe verkaufte. Ihr glaubt nicht was sie auf dem Kopf trug! Berits Papa war hoch erfreut und war sich sicher: "Morgen werde ich mit dem gleichen Hut Eindruck machen."

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