Pokhara: Hoch hinaus!

Als Berit am Tag zuvor von der Friedenspagoda diesen wunderschönen Blick über die Berge hatte, kam ihn ihr wieder ein schon länger gehegter Wunsch auf: einmal mit einem Gleitschirm durch die Lüfte fliegen. Also wenn nicht jetzt, wann dann? Berit nahm Kontakt zu einem Büro auf und buchte sich einen Flug. In einem völlig überfüllten Jeep (14 Personen) fahren wir mit 4 anderen Gästen und den Piloten an den Stadtrand und dann steil bergauf auf einen an Pokhara angrenzenden Berg. Nach dem Aussteigen ging alles ganz flott. Eigentlich hatte man gar keine Zeit mehr darüber nachzudenken, einen Rückzieher zu machen. Schwupsdiwups hatte Berit schon ihren Helm auf und den Gurt angeschnallt. Sie hatte noch so viele Fragen, doch der Pilot entgegnete nur: "Just relax". Noch schnell ein Erinnerungsbild mit dem Piloten und schon musste Berit rennen, als gebe es kein Morgen mehr. Das einzige was man in diesem Moment nicht machen darf, wäre nicht weiterzurennen und sich einfach hinzusetzen... Also rennen bis zum Abgrund. Es war ein bisschen wie am Flughafen Lukla. Als Berit den ersten Schritt in die Luft setzte, zog der Schirm uns nach oben. Nun war das Schwierigste geschafft, man sollte es sich jetzt bequem machen und einfach den Moment mit diesem einzigartigen Ausblick genießen. Doch gemütlich wie im Fernsehsessel zu sitzen, war bei Berit nicht möglich. Immer wieder zogen riesige Windböen auf und zogen uns nach oben. Berit war das nicht so ganz geheuer. Sie dachte eher die ganze Zeit daran, dass der Schirm sich verdrehen könnte und wir schnurstracks vom Himmel fallen. Der Pilot war der einzige, der tiefenentspannt seine Runden drehte und versuchte Berit zu beruhigen. "I fly 3 times everyday... this wind is normal... like everyday... " :D Am liebsten flog er Freihand und fuchtelte dann noch mit der Kamera rum.  Also so richtig entspannend war das ganze nicht für Berit. Aber sollte es ja schließlich auch nicht sein. Aber keine Sorge, Paragliden wird definitiv nicht Berits neues Hobby werden. 

Besser entspannen konnten wir abends in dem Freiluftkino "Movie Garden" in Pokhara. Es war mit Abstand einer der schönsten und gemütlichsten Plätze, die wir in Pokhara besucht haben. 2 unterschiedliche Filme werden täglich um 17:30 Uhr und 20:00 Uhr angeboten. Man sitzt gemütlich in eine Decke gehüllt bei Kerzenlicht, Popcorn und Bier in einem kleinen Terrassengarten mitten im angrenzenden Dschungel zwischen Bambus- und Bananenbäumen. Bevor der Film startet, kann man noch den Sonnenuntergang über den Phewa-See direkt hinter der Leinwand beobachten. Wer möchte, bestellt sich eine Pizza, die dann während des Films serviert wird. Am heutigen Tag lief der italienische Film "La vita e bella" mit englischen Untertiteln. Ein schöner aber leider auch sehr trauriger Film, der zur Zeit des 2. Weltkrieges spielte. Er drückte bei uns ein bisschen die Stimmung, sodass wir mit einem weinenden Auge am Ende des Tages zu Bett gingen. 

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