Rangun: Goldener Stein und Buddhas Haar

Um 5:00 Uhr gingen wir total übermüdet zur Rezeption unseres Hotels. Leider schläft unser Fahrer noch, ist aber sicher um 5:30 Uhr am Hotel. Wir gehen also wieder in unser Zimmer und schlafen auch nochmal eine Runde. Pünktlich um 5:30 Uhr steigen wir schlaftrunken ins Auto ein. Die Fahrt aus Rangun zum Golden Rock soll ca. 4 Stunden dauern. Nach 2 Stunden, kurz nach dem Sonnenaufgang,  halten wir an einer Autobahnraststätte an. Frühstückszeit. Es ist noch nicht mal 7:30 Uhr in der Früh und die Restaurants sind proppen voll. Für uns nicht ganz nachvollziehbar. Wir finden im ersten Restaurant nicht mal einen Platz. An einer Autobahnraststätte wohlgemerkt. Wir erfahren später vom Fahrer, dass heute Chinesisches Neujahr gefeiert wird. Ca 2% der Bevölkerung Burmas stammt aus China. Der Großvater unseres Fahrers war auch ein chinesischer Einwanderer, der vor Hunger und Krieg aus China nach Myanmar floh. Es sind aber auch zahlreiche Touristen aus China hier unterwegs. Es fällt uns ein bisschen schwer, jetzt mit unserem Fahrer in einem einfachen Restaurant Frühstück zu essen. Aber es blieb uns nichts anderes übrig, wir vertrauen unserem Fahrer und essen mit ihm myanmesisches Frühstück. Erst wollte er uns eine Fischsuppe bestellen. Doch wir lehnen dankend ab. Letztendlich gab es Reis mit Kichererbsen und Hühnerfleischcurry. Es schmeckt gut. Wir tasten uns aber erstmal langsam an das Essen ran. Wir glauben nähmlich, dass unser Körper es uns zeigen würde, wenn das Essen nicht in Ordnung ist. Wir werden gewarnt, indem es uns nicht schmeckt oder unser Körper sagt, er sei plötzlich satt. :)

Der goldenen Fels befindet sich übrigens auf der Spitze eines Berges auf einer Höhe von 1110m. Wir fahren in ein kleines Dörfchen am Fuße des Berges. Das Auto muss dort geparkt werden. Die Bergstraße dürfen nämlich nur umgebauten LKWs befahren. Ja, die Menschen werden auf die Ladeflächen der LKWs gepackt und dann geht es hoch auf den Berg. :) Das wird ja was werden. Zu dritt mit unserem Fahrer gehen wir zur "LKW-Ladestation". Die Ladeflächen sind mit Sitzgelegenheiten ausgestattet und man muss über eine Treppe auf eine Plattform steigen, damit man die Ladefläche des LKWs betreten kann. Es ist ganz schön eng, wir sitzen wie Hühner auf der Hühnerstange und die Fahrt ähnelt einer Achterbahnfahrt. Manche amüsieren sich hinter uns, mit Geschrei wie in einem Freizeitpark. Nach 45 Minuten Fahrt erreichen wir unser Ziel. Die Sonne brennt und das Gelände ist voll mit Menschen. Es ist eben eine der wichtigsten Pilgerstätte der buddhistischen Myanmesen. Laut TunTun (unser Fahrer) glauben die Myanmesen, dass einem 3 Besuche innerhalb eines Jahre an diesem heiligen Ort, Wohlstand und Glück bringe. Als wir uns dem Felsen nähern, sehen wir viele Männer mit Goldblättern in den Händen direkt neben dem "Golden Rock". Tamas und Tun Tun gehen auch zum Felsen. Für Frauen ist der Zutritt leider wie immer verboten. Berit darf den fast abrutschenden Stein nur aus 5 Meter Entfernung bewundern. Aus einem bestimmten Blickwinkel sieht der Stein wirklich so aus, als ob er nur durch ein Wunder nicht vom Berg herunter rollt. Der Legende nach beinhaltet die kleine Pagode ein Haar von Siddharta Gautama. Dank diesem wird der Felsen im Gleichgewicht gehalten. Auf dem Rückweg im LKW bemerken wir vor uns einen jungen Mann, der auf dieser turbulenten Achterbahnabfahrt tatsächlich am Einschlafen ist. Er muss wirklich müde sein. Außerdem ist es auch ein bisschen lebensgefährlich... man muss sich schließlich während der Fahrt ganz schön festhalten um nicht aus dem LKW rauszufliegen. In der nächstgelegenen kleinen Stadt namens Kyaikto bringt uns Tun Tun in ein traditionelles myanmesisches Restaurant. Unser Fahrer ist Vegetarier und wir entscheiden uns natürlich auch für eine vegetarische Mahlzeit. Das Essen wird in kleinen Schälchen serviert. An das rohe Gemüse trauen wir uns nicht ran, aber die Suppe, Reis, oder der Erbseneintopf schmecken uns sehr gut. Kombiniert mit gebratenem Spinat und Knoblauch. Die Angst vorm Krankwerden wegen des Essens schwingt immer noch vor unseren Augen aber wir können das Mittagessen trotzdem genießen. Bevor wir wieder Richtung Rangun losfahren, kauft sich TunTun noch Betelnusspäckchen. Ohne geht es schließlich nicht :) Wenn wir ihn über die gesundheitsschädigende Effekte ansprechen, beteuert er uns, dass die Betelnüsse in Burma eine sehr gute Qualität haben. Nur die chinesischen Betelnüsse können Krebs verursachen. Er weiß, dass es nicht schön aussieht, dass die Leute hier überall rumspucken, aber es hält ihn wach. Es ist, wie für andere Kaffe zu trinken. Berit sagt, dass es mit der neuen Regierung in 10 Jahren wahrscheinlich verboten sein wird, Betelnüsse öffentlichen zu kaufen bzw. zu kauen. Er gibt ihr recht und steckt sich eine neue Betelnuss in den Mund. Es ist schon dunkel als wir in unserem Hotel ankommen. Es war ein schöner Tag. Unseren Fahrer TunTun fanden wir beide sehr nett. Der Ausflug war insgesamt sehr teuer und leider mussten wir dem Hotel das Geld wir den Ausflug geben. Bei den bisherigen Ausflügen, konnten wir direkt den Fahrer bezahlen. Wir sind uns nicht sicher, ob der Fahrer heute nur sein normales Gehalt bekommt oder ob er für die Tour extra etwas ausbezahlt bekommt. Es stimmt uns etwas traurig. Wir wissen nicht, was richtig ist. Gerne würden wir ihm ein ordentliches Trinkgeld geben, doch auf der andren Seite hat der Ausflug schon so viel gekostet, dass da eigentlich ein doppeltes Trinkgeld schon drin sein sollte. Er erzählt uns, dass er sich heute noch eine Massage leisten möchte. Wir fragen wieviel eine Massage kostet und geben ihm das doppelte Geld und sagen, er solle mit seiner Frau zusammen heute Abend  zu der Massage gehen. Er hat sich sehr gefreut. :)

Zum Abendessen haben wir keine Lust mehr rauszugehen und ein Restaurant zu suchen. Die Sonne auf dem Berg und die vielen Menschen haben uns ziemlich müde gemacht. Wir lassen es uns gut gehen und bestellen gebratene Nudeln aufs Zimmer. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0