Sapa: "Under Construction"

12 Grad. Nebel. Sichtweite unter 2m. Teilweise leichter Nieselregen. In unserem warmen Bett war es eigentlich zu diesem Zeitpunkt am schönsten. Doch der Hunger trieb uns am frühen Nachmittag raus aus dem Hotel. Raus auf die von Schlamm verdreckten Straßen. Raus auf die riesige Baustelle Sapa. Nein, so haben wir uns das hier nicht vorgestellt. Baustelle an Baustelle. Hotel an Hotel. Restaurant an Restaurant. Mit Presslufthämmern werden die Felsen seitlich der Straße von Bauarbeitermannschaften  stundenlang abgetragen. So schafft man Platz, wo eigentlich keiner mehr ist.

Wir flüchteten in ein kleines Restaurant. Aßen etwas zu Mittag und tranken heißen Tee. Der Tee schmeckte ausgesprochen gut: heißer Apfelsaft mit etwas Wasser vermischt, Honig, eine Orangen- und eine Apfelscheibe, ein Anisstern und ein Stück Rinde vom Ceylon-Zimtbaum. Er lenkte ein bisschen  von den Grausamkeiten, die sich vor der Tür abspielten, ab. Der Restaurantinhaber schob einen großen Feuertopf mit glühenden Kohlen neben Berit. Die Wärme tat gut. Sie wärmte unseren Körper und unsere Gedanken wieder auf. Anscheinend vertrieb er auch den Nebel etwas, sodass wir die berühmten Reisterrassen im Tal erblicken konnten. 

Nach dem wärmenden Tee machten wir uns auf den Weg Richtung Innenstadt. Von dort aus führte ein Weg bergauf Richtung "Radio Tower" und sollte einem einen schönen Ausblick über das gesamte Bergdorf und das Tal mit den wunderschönen Reisterrassenfeldern eröffnen. Natürlich erwarteten wir das an diesem nebligen Tag nicht. Auf uns wartete etwas anderes. Etwas mystisches, zuvor noch nie Erlebtes und Gefühltes. Viele kleine verwinkelte Wege und Steintreppen führten vorbei an kleinen Seen, Brücken, riesigen Felsen, Palmen und Blumenbeeten. Alles eingebettet in schwere Nebelschwaden. Wir fühlten uns wie in einem Traum. Als würden wir auf Watte durch die Traumlandschaft schweben. Den Radio Tower fanden wir nicht. Dafür einen Wegweiser zum "Heavens Gate". 

Im Internet las Berit am Tag zuvor eine Empfehlung von einem Spa in Sapa mit sehr gut ausgebildeten Masseurinnen. Eine Massage hatte sie sich bisher noch nie geleistet. Berit wählte die Schulter-Rückenmassage. Schließlich saßen dort auch ihre Verspannungen. Die Spa-Bereich lag in der vierten Etage eines Hotels und machte einen sehr guten Eindruck. Berit bekam einen warmen Tee serviert und durfte es sich anschließend in einem wohlig warmen Raum auf einer Liege bequem machen. Die Masseurin leistete ganze Arbeit. Jeder Handgriff saß perfekt. Nach 45 Minuten Behandlung fühlte sich Berit wie neu geboren. Als sie ihren Kopf seitlich neigte, dachte sie kurzzeitig, dass ihr Kopf abfiele. Noch nie waren ihre Muskeln so entspannt und gelockert, dass sie ihren Kopf so weit nach links und rechts hätte bewegen können. Mit umgerechnet 15€ wohl eine der teuersten Massagen in ganz Vietnam aber dafür sicher eine der besten. Falls sich von euch jemand mal auf den Weg nach Sapa macht, was wir nicht unbedingt empfehlen würden, unbedingt bei Sapa La Belle Spa im Legend Hotel in der vierten Etage vorbei schauen. :)


Internetauftritt Sapa La Belle Spa

TripAdvisor Referenzen Sapa La Belle Spa


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