Halong: Unesco Weltkulturerbe Halong Bucht

Zwei Wochen lang hatte Berit das Internet durchforstet, um ein geeignetes Schiff für eine Tour in der berühmten Halong Bucht zu finden. Unzählige Angebot überschwemmten die Suchmaschienen. Von Backpackerpreisen bis hin zu noblen und hochpreisigen Luxusbooten wurde alles geboten. In Hochglanz waren natürlich immer die neusten und schönsten Boote abgebildet. Sobald man jedoch die Bewertungen las, bekam man es teilweise schnell mit der Angst zu tun. Alte Schiffe und Sicherheitsstandarts, aggressive und rumschreiende Guides, von schlechtem Essen und Durchfall oder von abgewohnten und verschimmelten Kabinen war die Rede. 

Nein, wir wollten nicht 100€ pro Person für eine zwei Tagestour (1 Nacht) ausgeben und uns am Ende nur ärgern. Dies ist schließlich ein einmaliges Erlebnis. Aber 250€ pro Person aufwärts für selbige Tour, hielten wir ebenfalls für einen nicht angemessenen Preis. Berit war schon kurz davor, sich gegen einen Ausflug zur Halong Bucht zu entscheiden. Mal ganz abgesehen von dem Müll und Dreck der Touristen und dem Ölfilm, den die alten Ausflugsschiffe im Meer hinterlassen. Doch zum Glück kam es anders: vor genau zwei Tagen entdeckte Berit, im warmen Bett in Sapa, eine Anzeige von Alisa Cruise. Ein gerade mal 3 Monate altes 5 Sterne Schiff mit einem Promotionsangebot für 140€. Das oder keines sollte es sein! 

Pünktlich um 7:30 Uhr wurden wir in Hanoi im superschicken Kleinbus abgeholt. Wir können bei Alisa Cruise tatsächlich sagen, dass von der Buchung über den ersten Kontakt bis zur Verabschiedung einfach alles gepasst hat. Wir sind heilfroh, dass wir uns dem Schicksal ergaben und keine Entscheidung erzwangen. 

Wir bekamen ein Zimmer im zweiten Stock. Die Zimmer waren ausreichend groß und im Bad entdeckten wir eine Badewanne mit Massagedüsen. Wow. Bei dem Anblick des Zimmers zog es uns im ersten Moment fast die Schuhe aus. Anscheinend haben wir nicht nur einen unschlagbar günstigen Preis erhalten, sondern zusätzlich noch ein Zimmerupgrade. Wir waren überwältigt bei dem Anblick und natürlich bei dem Ausblick aus dem Zimmer. Als nächstes verzauberte uns dann noch das Essen auf dem Schiff. Wir bekamen aus der Küche zu allen Mahlzeiten ein vegetarisches Menü serviert. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit. Das Schiff war neu und sehr sauber. Der Ausblick auf die Halong Bucht einfach bezaubernd und umwerfend schön. 

Am Nachmittag machten wir einen Stop bei einer Perlenaufzuchtsfarm und lernten einiges über die verschiedenen Perlenarten und deren Entstehung kennen. Zwischen 2 bis 6 Jahren hängen die Muscheln im Salzwasser. In jedoch nur 50% aller Muscheln wachsen  Perlen von unterschiedlicher Farbe, Größe und Form heran. Und genauso wie bei dem Gemüse in deutschen Supermärkten, möchte man auch hier nur perfekte Perlen züchten und verkaufen. So kommt es nicht von ungefähr, dass auf dieser Farm Mitarbeiter kleine form- und farbschöne Perlen in das Innere einer Muschel mit Hilfe einer Membranhaut "implantieren". Die so behandelten Muscheln werden dann in Netzen für mehrere Jahre im Meer hängen gelassen, sodass die Perlen schön groß und rund werden können.  

Eine Stunde vor dem Sonnenuntergang hatte man die Möglichkeit mit einem Kajak alleine einen kleinen Teil der rund 1500 Quadratmeter großen Felsbucht zu erkunden. Anschließend gab es ein tolles Abendmenü auf dem Schiff. Abends konnte man dann noch im Boot Brettspiele spielen, Karaoke singen oder Tintenfische angeln. Wir nutzten die Gelegenheit, um uns mit anderen Reisenden zu unterhalten. Gegen 23 Uhr fielen wir völlig erschöpft in unser Bett. 

Am nächsten Morgen wurde um 6 Uhr in der Früh zum Sonnenaufgang ein Tai Chi Kurs angeboten. Wir waren jedoch von der Cocktail Happy Hour am Abend zuvor noch ziemlich müde, sodass wir erst kurz vor 7 Uhr pünktlich zum Frühstück, aufwachten. Anschließend ging zu einer der größten und angeblich schönsten Höhlen Vietnams. Eine französische Wissenschaftlerin entdeckte sie 1901 und nannte sie die "Suprise Cave", auf vietnamesisch Song Sot Cave. Wir waren natürlich nicht das einzige Boot, das zu dieser Zeit hier halt machte. So schoben sich Unmassen von Touristen die 300 Stufen zum Höhleneingang empor. Die Höhle besteht aus 2 Haupthöhlen, die durch einen schmalen Gang miteinander verbunden sind. Vor diesem schmalen Gang staute es sich natürlich ziemlich und wir bekamen es mit der Angst zu tun, als sich der erste Höhlenraum immer mehr mit Menschen füllte und kaum noch Platz zum Bewegen war. 

Der zweite Höhlenraum war riesig und die Touristenmasse löste sich auf. Mit kreativen Blick gab es hier an den Höhlenwänden einiges zu entdecken. Drachen, Schlangen, Schildkröten, Buddhastatuen, Krokodile und Herze. Unser Guide erfreute sich am meisten über ein "Sensitive"-Thema. Seine Augen leuchteten. Tamas verstand nicht gleich, schließlich hatte er "es" noch nicht erblickt. Tamas fragte: "You mean, i should not touch it?". Der Guide schmunzelte und zeigte im Hintergrund auf einen großen Finger und sagte: "Look, this finger is pointing to the hole." Upps. Gehen wir lieber schnell glücksbringende Schildkröten streicheln. 

Das war sie unsere bunte Truppe. Unter ihnen eine größere Gruppe Vietnamesen, ein junges Pärchen aus China, eine Kanadierin, ein Pärchen aus Irland, 2 Paare aus Russland, ein Israeli, ein Spanier sowie zwei Berliner, die ursprünglich aus Kolumbien bzw. Italien kommen. Die Gruppe der Dreißigjährigen fand sich schnell und stieß am ersten und letzten Abend mit viel Wein und mehreren Cocktails auf die ewig währende Jugend an. Auch wenn wir nur einen Tag auf diesem wunderschönen Schiff verbrachten, haben wir tolle Menschen und interessante Geschichten kenngelernt. Wir wünschen allen eine gute Weiterreise. 


Internetpräsenz Alisa Cruise Halong Bay

TripAdvisor Referenzen Alisa Cruise Halong Bay

TripAdvisor Referenzen Sung Sot Cave

Wikipedia Eintrag Halong Bucht Vietnam


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