Byron Bay: Wir sind drauf hereingefallen!

Eine unserer Reiseregeln lautet: nehme niemals ein Taxi oder TukTuk von einem Taxifahrer, der dich verfolgt. Zweite Regel: fahre niemals (ohne vorherige Überprüfung) an einen Ort, den dir jemanden empfohlen hat, da es sich meistens um eine Touristenhochburg handelt. Genau diese zweite Regel haben wir gebrochen und nun sind wir hier: in dem Touristennest Byron Bay. Ohje. Auf der Karte sah es aus, als würden wir in ein beschauliches Dörfchen mit schönem Strand und ruhiger Umgebung fahren. Doch in Wirklichkeit besteht dieser Ort ausschließlich aus Luxusapartments, Hotels, Bars, Restaurants, Touristenshops und Läden für Surfausrüstung. Wir wollen nicht sagen, dass es hier nicht schön wäre, doch wir hatten einfach etwas anderes erwartet... 

... und irgendwie scheinen wir noch immer nicht in Australien angekommen zu sein. Australien, wo bist du? :)


2 Tage waren wir hier: wir haben den endlos langen feinen Sandstrand abgelaufen und Berit hat dabei den unzähligen Surferboys hinterher geschaut. Was soll man hier auch sonst machen? ;-) Wir sind zum östlichsten Punkt Australiens gelaufen und haben den "Cape Byron Leuchtturm" besichtigt. Vom Festland aus kann man Delfine und Wale beobachten. Man kann aber auch eine Tour buchen und im Wasser mit Schildkröten oder Delfinen schwimmen gehen. Doch irgendwie sträuben wir uns noch, einen solche Tour zu unternehmen. Es kann ja nicht wirklich förderlich für die Unterwasserwelt sein, wenn man sich mit dem Speedboot zu den Schildkröten oder Delfinen fahren lässt und dort in ihren Lebensraum eingreift?!

Unser schönes Zimmer bei Trent (Gold Coast) mussten wir hier gegen eine kleine Knastzelle mit zwei anderen Zuchthäuslern aus Quebec (Kanada) im "Byron Bay Hostel" tauschen. 

Wusstet ihr eigentlich, dass Australien zum Teil als Strafgefangenenlager von 1830 bis 1877 für britische Sträflinge genutzt wurde? Bis dato war Australien nämlich nur von den Ureinwohnern Aboriginal bewohnt. Mit Hilfe der Strafgefangenen bauten die Briten hier ihre britische Kolonie auf. Die Gefangen kamen - auch nach Absitzen bzw. Abarbeiten ihrer Haftstrafe - niemals mehr zurück zu ihren Familien nach Europa. Kein Wunder also, dass die Menschen hier den typisch englischen Charme versprühen. 

Tamas schien letzte Nacht wohl von den Gräueltaten der britischen Soldaten geträumt zu haben. Mitten in der Nacht weckte er das gesamte Zimmer mit furchteinflössenden Lauten und Gestöhne auf. Es hörte sich an, als würde ihm gleich etwas schlimmes Wiederfahren. Total erschrocken saßen die beiden Zimmergenossen in ihrem Bett und schauten, was los ist. Ich sprang auf und beendete den nächtlichen Fehlalarm. Angeblich waren es keine britischen Soldaten. ;-) 


booking.com YHA Hostel Byron Bay 

Spiegel Online Artikel "Abstecher in die Sträflingskolonie"


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