Das Abenteuer kann beginnen...

Dürfen wir vorstellen:

Unser neues Zuhause für die nächsten 10 Tage. Ein Sleeper Van mit kleiner Kochniesche. Baujahr 2000.

Bei einer in Australien bekannten Mietwagenfirma hatten wir schon länger ganz bestimmte Autos im Blick. Und zwar die Autos, die "relocated", d.h. an ihren Ausgangspunkt zurückgefahren werden sollten, damit sie dort von der Mietwagenfirma wieder verliehen werden können. Für eine solche "Relocation" hat man dann eine bestimmte Anzahl an Tagen Zeit und muss lediglich 1€ pro Tag sowie die Autoversicherung bezahlen. 

Ganz nach unseren Vorstellungen fanden wir einen Sleeper Van, der von Cairns nach Melbourne gefahren werden sollte. Das ist einmal die komplette Ostküste von Norden nach Süden. Macht für uns "nur" 250$ AUD für die Autoversicherung für zehn Tage. Das klang nach einem guten Deal.

Da uns die Orte, wie Gold Coast, Byron Bay, Brisbane und Cairns an der Ostküste schon bekannt waren, suchten wir nach einer alternativen Route von Cairns nach Melbourne und wurden fündig: 3000 km durch das australische Hinterland. So ganz wussten wir natürlich nicht, was das bedeuteten sollte. Schließlich waren wir ohne Stefan Loose Reiseführer oder dem Lonely Planet unterwegs. Aber eines war uns von vornherein bewusst und wir versuchten uns schon frühzeitig seelisch und moralisch darauf einzustellen: die australischen Straßen auf der linken Straßenseite unsicher zu machen! Das heißt natürlich auch, dass der Fahrer im Auto auf der rechten Seite sitzt. Und zu allem Übel sollte das Auto, wie so gut wie alle Autos in Neuseeland und Australien, eine Automatikschaltung haben. 

Doch andere Backpacker aus dem Hostel nahmen uns schnell die Angst und versorgten uns mit vielen hilfreichen Tips und Tricks: Bleib Links! Links! Immer nur Links! Links ist das neue Rechts...

Na toll! Das kann ja heiter werden. 

Als wir in Cairns bei der Mietwagenfiliale unser gebuchtes Auto abholen wollten, fielen unsere Blicke als erstes auf eine Gruppe junger Männer, die das geliehene Auto jetzt geschrottet zurückgaben. Die frische Platzwunde an der Stirn mit einem großen Gazeverband durfte hier natürlich nicht fehlen. So nahmen wir voller Vorfreude unseren Sleeper Van entgegen und klebten als erstes unsere selbstgeschriebenen und gemalten Hinweisklebezettel zu den schon vorhandenen Aufklebern ins Fahrercockpit. So werden wir auf der Straße hoffentlich immer links fahren und immer wissen, in welche Straßen wir beim Abbiegen fahren müssen. ;-) 

Auf geht´s und allzeit gute Fahrt.